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acatech Workshop - Wissenstransfer in den Technikwissenschaften. Wechselwirkungen zwischen Industrie und Universität
Der Austausch zwischen Universität und Industrie wurde in zwei Bereichen in Form von Fallbeispielen und Generalisierungen behandelt. Zunächst berichteten Ingenieurprofessoren, welchen Gewinn sie aus ihrer Praxiserfahrung für die Forschung und Lehre an der Universität gezogen haben. Dabei verwiesen sie u.a. auf das Kosten- und Zeitbewusstsein, das für Innovationen unerlässlich ist. Ein weiterer Punkt sei der Umgang mit Komplexität in den Technikwissenschaften.
Weitere Berichte beschäftigten sich mit Kooperationsprojekten von Universität und Industrie. Dabei wurde deutlich, dass universitäre Industrieprojekte zwar Wissen für die industriellen Auftraggeber erzeugen und bereitstellen, aber auch in großem Umfang vom in der Industrie vorhandenen Wissen profitieren. In vielen Fällen entstehen aus Industrieprojekten erst Fragestellungen der Grundlagenforschung. Allerdings wurde die übliche Trennung zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung von mehreren Teilnehmern relativiert.
acatech setzt sich dafür ein, dass die symbiotischen Beziehungen zwischen Universität und Industrie bewahrt und ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang bereitet die Akademie zwei Positionen vor. Die erste Position „Qualitätskriterien in den Technikwissenschaften“ stellt die Kriterien zusammen, welche den auf praktische Lösungen zielenden Technikwissenschaften angemessen sind. Die zweite Position „Berufungen in den Technikwissenschaften“ spricht sich für einen Erhalt der Berufung praxiserfahrener Professoren aus, welche zunehmend gefährdet ist. Die beiden Positionen zielen auf die Sicherung des erfolgreichen deutschen Innovationssystems und damit auf die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft.